Roberto Richetto Rambaldini

Gefühlsecht

Textorstrasse 74, 60594

Wenn Gefühl echt und Traum Wirklichkeit wird
Der in Frankfurt lebende italienische Künstler Roberto Rambaldini präsentiert in seiner aktuellen Ausstellung „Gefühlsecht“ eine ausgewählte Sammlung von Werken. Die Bilder beschreiben betont bleibende Eindrücke des weit gereisten Künstlers.
Statt Gefühlsduselei trifft man in der Galerie textorART auf Bildnisse, die weit mehr als nur ein Gefühlszustand erklären. Es sind Bilder, in denen der Künstler der Kontinuität seiner stetigen Erinnerungen freien Lauf lässt.
Rambaldini ist ein Sammler anhaltender Eindrücke. Bereits als junger Kunststudent reiste der in der Schweiz geborene Sohn einer italienischen Familie aus San Colombano durch den afrikanischen und asiatischen Kontinent. Er lebte mit den Tuareg, durchquerte die Sahara und unternahm Reisen nach Hongkong, Tokio, Seoul und Singapur. Er empfindet das Reisen als Spurensuche und zugleich als Sammlung fortdauernder Augenblicke.
Das lange Wandbild „Afrika“ empfängt den Betrachter mit einem intensiven Farben-und Formspiel. Unweigerlich entsteht eine Ahnung, dass der schwarze Kontinent für den Künstler weit mehr als schillernde Strukturen darstellt. Nachdrückliche Kolorierungen und Muster erinnern an Löwen und Tiger und mittendrin scheinbar die leuchtenden Stoffe der Frauen aus Ghana oder Togo.
Spurensuche bedeutet Bewegung bis hin zum unaufhörlichen Schwingen. Das Bild „Herzflattern“ erinnert an einen Vogelschwarm in Aufruhr. Für Roberto Rambaldini beschreibt es die Rastlosigkeit der Realität.
„Der Gipfel“ hingegen wirkt mit seinem tiefblauen Horizont, der den höchsten Punkt des Berges kraftvoll umschmeichelt, wie ein Ruhepol der ewig fortdauert. Ein Kontrast zur Unruhe der Spurensuche.
Seit 2004 lebt und arbeitet Robert Rambaldini in der Mainmetropole. Mit seiner Ehefrau aus Venezuela und den beiden Kindern pendelte er zuvor zwischen Spanien, Südamerika und seiner italienischen Heimat.
In dem jüngeren Werk „Beckmann im Olivenhain“ verknüpft er seine Frankfurter Geschichte mit dem Expressionisten. Dieser gab noch zu Studienzeiten den Anstoß zu Rambaldinis ersten Reise in seinen heutige Wahlheimat. Das lebendige Bild erinnert im Duktus an den Expressionismus, doch zugleich verweist das satte Grün auf einen vermeintlichen Olivenfleck in Italien. Realität gepaart mit figurativen und traumwandlerischen Elementen animieren den Zuschauer den zusätzlich ausgestellten Werken des Künstlers zu folgen.
Gehen Sie selbst auf Spurensuche in der Galerie textorART. Die Ausstellung „Gefühlsecht“ des italienischen Künstlers Roberto Richetto Rambaldini läuft noch als Wechselausstellung bis zum 30. November 2012.
Desirée Fredrich. Frankfurt am Main, 04.09.2012

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