Ying Yiang Oculus (2024) Skulptur von Jean-Marc Gardeux

Jean-Marc Gardeux ist ein zeitgenössischer französischer Künstler, dessen Werk von drei voneinander abhängigen Fragen bestimmt wird, die seinen künstlerischen Ansatz prägen. Erstens fragt er sich, wie man in einer Welt voller visueller Reize mit weniger mehr erreichen kann – mit Einfachheit, um Komplexität hervorzurufen, mit Leere, um Fülle zu erzeugen. Zweitens möchte er den Betrachter dazu einladen, eine persönliche Bedeutung in dem zu finden, was in seinem Werk nicht explizit gesagt, sondern nur angedeutet wird. Drittens untersucht er, wie bewusster Minimalismus durch die Balance zwischen Harmonie und Unterbrechung Bewegung vermitteln kann.

Diese Fragen sind für seinen künstlerischen Prozess von zentraler Bedeutung. Die erste spiegelt seine kreative Methode wider, die zweite charakterisiert die Beziehung des Betrachters zu seiner Kunst und die dritte verbindet sie miteinander, indem sie einen Dialog zwischen seiner Erfahrung und der des Publikums herstellt. Jean-Marcs Arbeit ist eine stille Rebellion gegen Exzess und visuelle Überlastung, die Klarheit und Ruhe bieten soll. Er stellt sich eine Welt vor, in der die Menschen langsamer werden und im Wesentlichen nach Bedeutung suchen, indem sie die Kunst auf ihren Kern reduzieren, um Bewegung hervorzurufen, zum Nachdenken anzuregen und das Physische mit dem Konzeptuellen zu verbinden.

In seiner Kunst geht es nicht um Originalität um ihrer selbst willen oder darum, sich Trends anzupassen. Stattdessen geht Jean-Marc seinen eigenen Weg und schafft Werke, die seine persönlichen Erfahrungen authentisch widerspiegeln. Betrachter erkennen seine Werke oft als seine eigenen, auch wenn sie den Künstler dahinter nicht kennen. In Zukunft möchte Jean-Marc die Radikalität seines Ansatzes vertiefen, wobei er seine kreative Einschränkung stets beibehält: Er möchte es einfach halten und anerkennen, dass Einfachheit ein komplexes Unterfangen ist.