Hinzugefügt am 07.09.2005
Die Welt der Mythen, Märchen und Symbole, ihre Sprache, ist die Grundlage meines Ausdrucks.
Von der Wirkung auf das Unbewußte des Betrachters gehe ich aus, das instinktive Verstehen dieser
Bildersprache.
Bei aller Überlegung und Technik und trotz Lasuren, arbeite ich doch spontan und expressiv – am Anfang
steht nur das grobe Thema – alles andere lasse ich entstehen – es wächst während des Malvorganges.
Über viele Jahre beschäftigte mich ein Anliegen, eine Idee - die Wirkung des Lichtes im Bild zu verändern
–„lichter" zu bekommen.
Ich suchte eine Möglichkeit, die Bilder zum Scheinen zu bringen.
Die Lichtwirkung in der bisherigen Malerei war unbefriedigend für mich. Da ich meine Farben selbst
herstelle, begann ich zu experimentieren, die Zusammensetzung der Farben zu verändern und kam
auf die Idee die Farbe mit Glas anzureichern.
Glas in verschiedenen Mahlungen – von fein gemahlen bis gröbere Glaskügelchen. Glas reflektiert das
Licht und mit Pigmenten und einem speziellen Bindemittel ergab sich eine „gläserne" Farbe.
So arbeite ich heute, mit dieser gläsernen Farbe, Lasur für Lasur. Die Bilder, die Sie sehen, sind so
entstanden. Im Moment grundiere ich auch alle Leinwände mit einem Glasgemisch – die Farbe steht
ungewöhnlich anders auf solchen Untergründen. Je nach Standpunkt des Betrachters und der Lichtquelle
verändert sich die Ausstrahlung des Bildes.
Natürlich nur im Original, diese Bilder sind sehr schwer zu fotografieren.
Glas ist transparent – Licht ist transparent – und meine Themen brauchen diese Transparenz.
Sie sind sozusagen aus dem transparenten, unsichtbar-seelischem Bereich gewachsen. Für mich haben
die Materialien, mit denen ich male, auch einen symbolischen Charakter. Ein Beispiel dafür ist das
Bild „Antwort der Weltseele" – der obere Bereich ist mit viel Glas und transparenten Indifferenzpigmenten
gemalt, der untere Bereich mit Erde und Bleipigmenten. In der Symbolik der Metalle orienttiere
ich mich hauptsächlich an den alchemistischen Schriften.
So kann man also die Technik bei mir nicht getrennt sehen vom Inhalt – für mich ist das eine nicht
möglich ohne das Andere.