Wahre Geschichten – Mercoledi – Berta (2023) Digital Arts by Golly Hertlein

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  • Categories Illustration Music
Die Prüfungsfrage lautete: „Ein gedachter Planet F mit dem Gewicht von 10hoch23 Mio. Tonnen befindet sich im Abstand von 10hoch5 Mio. km (Minimum) bzw. 10hoch6 Mio. km (Maximum) in einer elliptischen Umlaufbahn um eine Sonne, deren System sieben Planeten umfasst (Abstand der Planeten A bis E und G zur Sonne, deren Gewicht, Umlaufgeschwindigkeit etc. [...]
Die Prüfungsfrage lautete: „Ein gedachter Planet F mit dem Gewicht von 10hoch23 Mio. Tonnen befindet sich im Abstand von 10hoch5 Mio. km (Minimum) bzw. 10hoch6 Mio. km (Maximum) in einer elliptischen Umlaufbahn um eine Sonne, deren System sieben Planeten umfasst (Abstand der Planeten A bis E und G zur Sonne, deren Gewicht, Umlaufgeschwindigkeit etc. entnehmen Sie der beigefügten Tabelle). F, der von der Sonne aus sechste der sieben Himmelskörper, bewegt sich in einer Geschwindigkeit von rund 46.000 km/h. Beschreiben Sie, was passiert, wenn man diesem Planeten sein Eigengewicht hinzufügt. Beweis!“
Berta antwortete ohne zu zögern:„Planet A ist dann doppelt so schwer. Beweis: 1023 Mio. t + 10hoch23 Mio. t = 20hoch23 Mio. t“.
Freudestrahlend und siegesgewiss gab sie nach 10 Sekunden den Prüfungsbogen ab. Auf dem Pausenhof beschlichen sie quälende Gedanken: Warum brauchten ihre Klassenkameraden für solch eine einfache Frage so lange? Wozu die angehängte Tabelle – es ging doch nur um den einen Himmelskörper? Steckte da etwa etwas anderes dahinter? Dann der große Schrecken: Niemand kann einem Planeten sein Eigengewicht hinzufügen, nicht einmal ein Gott – und warum sollte er auch, falls es ihn überhaupt gäbe? Also bleibt alles beim Alten! ... Nun ja, vielleicht käme ein Mathematiklehrer oder der Verfasser dämlicher Textaufgaben auf die merkwürdige Idee, das Gewicht eines Himmelskorpers künstlich zu verdoppeln.
„Oh verdammt,“ entfuhr es Berta,„es handelt sich um einen‚gedachten‘ Planeten. Mist, ein Hinweis auf die Unlösbarkeit der Aufgabe hätte mir Punkte gebracht!“ Sie erinnerte sich daran, wie Magnus, ein ehemaliger Mitschüler, einmal einen Gnadenfünfer in Chemie bekommen hatte. Der (nicht nur) in naturwissenschaftlichen Fächern komplette Versager hatte bei einer Ex eine Antwort parat, die selbst dem sonst so humorlosen Chemielehrer Lachtränen ins Auge zwang. Die Frage lautete: Wie unterscheiden Sie Methyl- von Äthylalkohol. Die Antwort wäre extrem simpel gewesen: „Per Borax-Probe“. Magnus‘ Antwort: „Eines von beiden trinken: wird man blind, war es das falsche.“ Und nun erwies sich Berta als ähnlich einfach gestrickt!
Ein phrygisches Gelächter wehte um die Ecke und wirbelte ein paar bunte Herbstblätter auf. Berta war zwar immer flugs, flink, flott und fleißig, aber trotzdem nie so recht brauchbar in Physik und Mathe gewesen, zumal auf Vektoren war sie nicht besonders gut zu sprechen. Aber musste sie sich deswegen jetzt sogar von einem flüchtigen, chromatischen Herbstwind auslachen lassen?
Ein paar Zwölfjährige hopsten einem kleinen rundlichen bebrillten sommersprossigen weinenden Knaben hinterher und riefen dummes Zeug: „Gisbert, der Planetendepp, muss aus dem Universum weg!“
Der Gong markierte das Ende der Stunde. Wie Gelehrte diskutierend kamen Bertas Klassenkameraden die Treppe herab und redeten von zusammenstürzenden Systemen, von der Instabilität des Universums im Allgemeinen und von der gestellten Aufgabe im Besonderen. Eine Mitschülerin mutmaßte, dass beim Rücksturz des gedachten Planeten F auf seine Sonne nicht nur alle sechs anderen Objekte mitgerissen würden, es wäre vielmehr eine Kettenreaktion zu erwarten, die das gesamte Weltall ins Wanken brächte. „Quatsch!“ meinte Marika. „So ein Vorgang ist nichts anderes als ein nahezu unhörbares Räuspern oder Röcheln. Stellt euch ‚unser‘ Universum als ein Lungenbläschen im Organismus eines höheren Wesens vor, das gerade einatmet – schließlich dehnt sich unser Weltall im Moment aus. Irgendwann wird dieser Riese ja auch einmal wieder ausatmen. Und wenn er damit fertig ist, folgt Big Bang Nummer xhochn!“ Sie wiederholte den letzten Satz singend: er würde zum Refrain eines wunderbaren Hits werden: „Big Bäng Nummer ix hoch enn, Big Bäng Nummer ix hoch enn ...“
Michel meinte, dass der Lehrer sich einen späten Aprilscherz mit seiner Klasse erlaubt hatte – die ganze Aufgabe sei der reinste Quatsch. Und Michel war gut in allen Fächern; nein, er war der Primus!
Warum – fragte sich Berta – hatte sie sich angesichts der universellen Bedeutungslosigkeit einen dicken Kopf gemacht? Dem Planeten F blieb doch schier nichts anderes übrig, als einem am Allerwertesten vorbeizusausen, oder?

Illustration zu sieben Kurzgeschichten und der zugehörigen CD "Wahre Geschichten" – erhältlich in der Kneipenbühne.
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Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Musikgeschichte, Philosophie, Soziologie und Politologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zog ich aufs Land, um dort als freischaffender Schriftsteller, [...]

Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Musikgeschichte, Philosophie, Soziologie und Politologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zog ich aufs Land, um dort als freischaffender Schriftsteller, Komponist, Musiker, Maler und Veranstalter (Betreiber der Kneipenbühne "O'wei" Oberweiling) zu wirken. Im alten Schulhaus, aus dem ich im Lauf der Jahre zusammen mit meiner Frau ein Gesamtkunstwerk geschaffen habe, befindet sich eine Dauerausstellung mit meinen Bildern. Nahezu an jedem Wochenende werden der Öffentlichkeit Konzerte geboten und somit dem Publikum meine Arbeit nahegebracht.

An der Malerei haben mich stets surrealistische Elemente interessiert, da sie auf vorzügliche Weise die Phantasie des Betrachters anregen können. Neuerdings bediene ich mich gerne einer künstlichen Intelligenz, deren visuelle Vorschläge ich mir zu Nutzen mache, um sie in meinem Sinne umzusetzen, zu bearbeiten, zu ästhetisieren.

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