In the Theater (2021) Fotografie von Marek Boguszak

Was Augen nicht sehen können Ich liebe Sanddünen. Vielleicht liegt es an meinem Hintergrund in Mathematik, dass ich diese perfekt harmonischen Formen und Linien so sehr mag. Sie sind fast wie mathematische Gleichungen, die uns die Natur präsentiert. Solche perfekten Proportionen, die nicht von Menschenhand berührt werden, sind sonst nirgendwo zu finden. Der rote Faden in der Mathematik ist die Abstraktion, die Suche nach Ordnung. Einmal von ihrer Umgebung abstrahierte Sanddünen offenbaren ihre Schönheit und ihre sauberen geometrischen Formen, die dann frei aus verschiedenen Blickwinkeln, verschiedenen Entfernungen und verschiedenen Perspektiven präsentiert werden können. Wenn ein Lichtspektrum beginnt, auf die idealen Formen zu spielen, beginnt eine besondere Art von Performance. Dank fein kalibrierter Sensoren und Top-Prozessoren ist eine Kamera in der Lage, Wellenlängen des Lichts aufzuzeichnen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Hochentwickelte Software kann die aufgenommenen Farben verstärken, sogar solche, die zum Zeitpunkt der Aufnahme nur in Bruchteilen vorhanden waren, und ich kann damit arbeiten, während ich die grundlegenden materiellen Beziehungen, die ich fotografiert habe, beibehält. Da die neuen Perspektiven und Farbschemata das schnelle Erkennen von Sanddünen im endgültigen Bild verhindern und bereite Assoziationen mit der vertrauten Landschaft schwächen, wird das Gehirn dazu angeregt, das Bild neu zu lesen und ein tieferes und äußerst persönliches Verständnis des endgültigen Werks zu entwickeln.

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