Wichtige Punkte
Konzeptioneller Provokateur : Trockel verwendet unkonventionelle Medien wie maschinengestrickte Textilien und Keramik, um Geschlechternormen, Macht und visuelle Kultur zu kritisieren.
Symbolische Sprache : Ihre Arbeit enthält oft politisch aufgeladene Symbole – Playboy-Bunny, Hammer und Sichel, Firmenlogos –, um Ideologien und Konsumismus in Frage zu stellen.
Feministisches Erbe : Trockel war eine prominente Figur in der feministischen Kunstbewegung der 1980er Jahre und wirkte an Eau de Cologne mit, einer bahnbrechenden Zeitschrift zur Unterstützung von Künstlerinnen.
Öffentliches Gedächtnis : Schöpfer des Frankfurter Engels , des ersten Denkmals in Deutschland zu Ehren der LGBTQ+-Opfer des Holocaust.
Pädagogische Wirkung : Als Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf hat sie die Karrieren bedeutender jüngerer Künstler geprägt.
Internationale Anerkennung : Vertrat Deutschland auf der Biennale in Venedig (1999), wurde mit dem Wolf-Preis (2011) ausgezeichnet und stellte weltweit in renommierten Institutionen aus.
Marktpräsenz : Vertreten durch Sprüth Magers und Gladstone Gallery.
Rosemarie Trockel, geboren am 13. November 1952, ist eine renommierte deutsche Konzeptkünstlerin. Ihr vielfältiges Werk umfasst Zeichnungen, Malerei, Skulpturen, Videos und Installationen und verbindet oft verschiedene Medien. Ab 1985 wurde sie insbesondere für ihren innovativen Einsatz von Strickmaschinen zur Schaffung textiler Kunstwerke bekannt. Trockel ist Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen.
Die radikale Kunst von Rosemarie Trockel
Rosemarie Trockel, geboren am 13. November 1952 in Schwerte, Westdeutschland, ist eine bedeutende deutsche Konzeptkünstlerin, die für ihren vielseitigen und experimentellen Ansatz in der zeitgenössischen Kunst gefeiert wird. Ihr Werk umfasst vielfältige Formen wie Zeichnung, Malerei, Skulptur, Video und Installation und verbindet diese Disziplinen oft zu innovativen Mixed-Media-Werken. Mitte der 1980er Jahre erlangte sie Anerkennung für ihren bahnbrechenden Einsatz industrieller Strickmaschinen zur Herstellung visuell eindrucksvoller Textilarbeiten – ein ironischer und eindringlicher Kommentar zu traditionellen Geschlechterrollen in Kunst und Beruf.
Trockel ist Professorin an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen, wo sie weiterhin neue Künstlergenerationen prägt.
Trockel verfolgte einen vielseitigen akademischen Weg und studierte zwischen 1974 und 1978 Anthropologie, Mathematik, Soziologie und Theologie, während sie gleichzeitig die Werkkunstschule in Köln besuchte. Während dieser Zeit war der Einfluss von Joseph Beuys in der deutschen Kunstszene stark ausgeprägt, und sein konzeptueller Ansatz prägte ihre künstlerische Entwicklung maßgeblich.
Anfang der 1980er Jahre schloss sich Trockel dem Kollektiv Mülheimer Freiheit an, einer Gruppe avantgardistischer Künstler um Jiří Georg Dokoupil und Walter Dahn. Sie begann außerdem, ihre Arbeiten in Monika Sprüths bahnbrechender Galerie in Köln auszustellen, die sich ausschließlich auf die Förderung weiblicher Künstler konzentrierte. Diese frühen Kontakte legten den Grundstein für Trockels kritische und feministische Perspektive, die ihre Arbeit bis heute prägt.
Entwirrung der Macht: Rosemarie Trockels subversive Fäden
Kreativer Trotz
Rosemarie Trockel stellt seit Langem Konventionen in Frage – sowohl künstlerische als auch kulturelle. Mitte der 1980er Jahre begann sie, mithilfe industrieller Strickmaschinen eindrucksvolle Werke zu schaffen – eine bewusste Umkehrung der traditionellen Malerei und eine Anspielung auf „Frauenarbeit“. Ihre Textilien zeigten provokante Symbole wie den Playboy-Bunny, Hammer und Sichel oder den Satz „Made in West Germany“ und vermischten Ironie, Kritik und feministischen Kommentar. Etwa zur gleichen Zeit verfasste sie Beiträge für das einflussreiche feministische Kunstmagazin Eau de Cologne und gab damit Künstlerinnen eine Stimme.
Erinnerung formen, Räume gestalten
1994 schuf Trockel den Frankfurter Engel , ein gusseisernes Denkmal zu Ehren von LGBTQ+-Opfern der NS-Verfolgung – ein emotional bewegendes öffentliches Werk am Klaus-Mann-Platz in Frankfurt. Für die Documenta X 1997 schuf sie gemeinsam mit Carsten Höller eine mutige Installation, die die Grenzen der kollaborativen Konzeptkunst erweiterte.
Im Laufe ihrer künstlerischen Arbeit wandte sie sich der Keramik zu und schuf weiterhin sowohl handgefertigte als auch maschinengestrickte „Gemälde“. Diese hybriden Werke bildeten das Herzstück ihrer Retrospektive „Post-Menopause“ im Jahr 2005 im Museum Ludwig in Köln, wo ihr einzigartiger Umgang mit Medien und Bedeutung gewürdigt wurde.
Von der Kunst zur Mode
Im Jahr 2021, mitten in der globalen Pandemie, verband Trockel Kunst und Mode, indem sie mit dem Designer Daniel Lee an einer Kampagne für Bottega Veneta zusammenarbeitete und damit ihre Fähigkeit verdeutlichte, zeitgenössisch und interdisziplinär zu bleiben.
Auszeichnungen und Anerkennung
Trockels bahnbrechende Arbeit hat ihr einige der höchsten Auszeichnungen der Kunstwelt eingebracht:
2011 – Wolf-Preis für Kunst
2011 – Goslarer Kaiserring
2004 – Wolfgang-Hahn-Preis
Große Ausstellungen
Ihre Arbeit hat das Publikum an großen internationalen Veranstaltungsorten in ihren Bann gezogen, darunter:
1999 : Vertretung Deutschlands auf der Biennale in Venedig
2005 : Postmenopause , Museum Ludwig, Köln
2009 : Rebelle: Kunst & Feminismus 1969–2009 , Arnheim
2012–2013 : A Cosmos – Tournee durch Madrid, New York, London und Bonn
2015 : Märzôschnee ûnd Wiebôrweh... , Kunsthaus Bregenz
2018 : Das Gleiche anders , Moderna Museet, Malmö
Einfluss, Vermächtnis und Markt
Als Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf betreute Trockel eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern, darunter Tea Jorjadze, Michail Pirgelis und Bettina Pousttchi. Ihr Einfluss geht über ihre eigene Praxis hinaus und prägte den zeitgenössischen Kunstdiskurs und die Kunstpädagogik gleichermaßen.
Rosemarie Trockel wird von namhaften internationalen Galerien wie Sprüth Magers und Gladstone Gallery vertreten, was ihre anhaltende Relevanz sowohl im institutionellen als auch im kommerziellen Kunstbereich bestätigt.
Häufig gestellte Fragen
Wofür ist Rosemarie Trockel am bekanntesten?
Sie ist bekannt für ihre konzeptionellen Strickarbeiten mit Industriemaschinen sowie für ihre feministische Kritik an kulturellen Symbolen und Institutionen.
Warum hat sie Strickmaschinen benutzt?
Trockel entschied sich für das Stricken – traditionell als „Frauenarbeit“ angesehen –, um die Geschlechterrollen in der Kunstwelt in Frage zu stellen und neu zu definieren, was Malerei ausmacht.
Ist sie heute noch aktiv?
Ja, sie ist weiterhin in der Kunstwelt aktiv und hat zuletzt 2021 mit dem Modehaus Bottega Veneta zusammengearbeitet.
Wo kann ich ihre Arbeit sehen?
Ihre Arbeiten wurden in bedeutenden Museen weltweit gezeigt, darunter im Museum Ludwig (Köln), im New Museum (New York), im Reina Sofia (Madrid) und auf der Biennale in Venedig.
Welche Themen behandelt sie in ihrer Arbeit?
Trockel behandelt Themen wie Identität, Konsumismus, Geschlechterpolitik, Erinnerung und die in der visuellen Kultur verankerten Machtstrukturen.
Ist sie sowohl Lehrerin als auch Künstlerin?
Ja. Sie ist Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie eine neue Generation zeitgenössischer Künstler beeinflusst hat.