Gerhard Bumann ist Fotograf mit Schwerpunkt Stilllebenfotografie. Seit den frühen 1990er Jahren experimentiert er mit einer einzigartigen, von ihm entwickelten Technik der Lichtmalerei (Luminographie). Beim Malen mit einem Spirographen – dem Kultspielzeug der 1970er Jahre – kam ihm die Idee, nicht nur mit Bleistift auf Papier, sondern auch mit Licht auf Film zu malen. Das Konzept ist einfach: Auf dem Boden wird eine Großbildkamera platziert, über der sich eine Taschenlampe als Lichtquelle dreht. Für die Belichtung wurden 4 x 5 Zoll Dias verwendet. Bumann hingegen muss sein Fotostudio in München in eine gigantische Dunkelkammer verwandeln, um dieses seltsame Projekt durchzuführen. Was als wissenschaftliches Interesse an einem physikalischen Phänomen begann, entwickelte sich zu einem rigorosen, künstlerisch geführten Verfahren, das auf der Idee basiert, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Im Laufe der Zeit verwandelten sich seine leuchtenden Gemälde in filigrane Zeichnungen mit präziser Geometrie.
Gerhard Bumann wurde 1959 geboren. Er lebt und arbeitet derzeit in Schwangau, Deutschland. Seine Werke befinden sich in vielen Privatsammlungen.
