Franz Marc (1880–1916) war ein deutscher Maler und eine der Schlüsselfiguren des Expressionismus. Er ist vor allem für seine lebendigen, emotional aufgeladenen Tierdarstellungen bekannt, bei denen er kräftige Farben und dynamische Kompositionen verwendet, um das innere Wesen seiner Motive zum Ausdruck zu bringen. Marcs Werk war stark von seinem Glauben an die spirituelle Verbindung zwischen Natur und menschlicher Seele geprägt und er versuchte, sich vom traditionellen Realismus zu lösen, um einen symbolischeren, emotionaleren Stil zu schaffen.
Der in München geborene Marc studierte zunächst an der Akademie der bildenden Künste, bevor er nach Paris ging, wo er mit modernen Kunstbewegungen wie dem Fauvismus und dem Kubismus in Berührung kam. Diese Erfahrungen prägten seine künstlerische Vision zutiefst. 1911 gründete er zusammen mit Wassily Kandinsky die einflussreiche expressionistische Gruppe Der Blaue Reiter, die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der abstrakten und symbolischen Kunst spielte.
Marcs bekannteste Werke zeigen oft Tiere wie Pferde, Kühe und Hirsche, die er in leuchtenden Farben malte, die ein tiefes Gefühl von Emotion und Vitalität vermittelten. Sein Umgang mit Farben war höchst symbolisch: Blau wurde oft mit Männlichkeit und Spiritualität assoziiert, während Gelb Weiblichkeit und Freude symbolisierte und Rot mit Gewalt und Zerstörung in Verbindung gebracht wurde.
Marcs Karriere endete auf tragische Weise, als er im Alter von 36 Jahren im Ersten Weltkrieg getötet wurde. Trotz seines kurzen Lebens hinterließ er ein bleibendes Erbe als einer der einflussreichsten expressionistischen Maler und seine Arbeit wird weiterhin für ihre Kühnheit, emotionale Tiefe und visionäre Herangehensweise an Farbe und Form gefeiert.