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Uwe Fehrmann

Zurück zur Liste Hinzugefügt am 04.02.2023

Interview mit dem Künstler Uwe Fehrmann

The Garden Gallery

1. Wer bist du und was machst du?
Auf diese Frage kann ich ganz einfach antworten: Ich bin Künstler und ich male. Ich bin noch im geteilten Deutschland, in der DDR, aufgewachsen. Dort habe ich aufgrund der politischen Situation, in geistiger Unfreiheit gelebt und war beschränkt darin, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben. Die Kunst unterlag dieser Beschränkung genauso. Wer nicht einigermaßen konform malte, hatte kaum eine Chance. Deshalb habe ich die DDR 1984 durch Flucht verlassen.
Diese Erlebnisse von Überwachung und Unterdrückung habe ich in meinem Gemälde- Zyklus “Die Gedanken sind frei” verarbeitet und mehrfach in “Die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen” ausgestellt. Ich freue mich, jetzt ein ausgefülltes Leben mit meiner Familie und meiner Kunst führen zu können.

2. Warum Kunst?
Ich setz(t)e mich mit dem, was ich sehe und erlebe intensiv auseinander und verarbeite vieles davon in meinen Bildern. In meiner Jugend habe ich auch geschrieben und musiziert. Doch nur in der Malerei habe ich wirkliche Erfüllung und Glück empfunden.

3. Was ist Ihre früheste Erinnerung, ein Künstler zu sein?
Buntstifte, Farben und Papier durften in meiner Kindheit nie fehlen, wie bei vielen anderen Kindern auch. Ich habe eigentlich fast immer schon gemalt. Wenn ich aber zurück denke, habe ich mich bei meinem Studium der Gemälde Ilya Repins und Aleksander Iwanows begonnen, wirklich als Künstler zu begreifen.

4. Was sind Ihre Lieblingsthemen und Medien?
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ein wichtiges Thema ist für mich immer wieder der Mensch in seiner Vielschichtigkeit und Ambivalenz. Durch die digitale Revolution hat der Mensch eine neue Realitätsebene geschaffen, eine parallele Wirklichkeit zu seiner physischen Welt. Die daraus entstehenden Möglichkeiten und Konflikte interessieren mich. In meinen Gemälden versuche ich verschiedene Inhalte in unterschiedlichen Ebenen zu verbinden und gleichzeitig zu fragmentieren. Der Betrachter hat dann die Möglichkeit der Auseinandersetzung und Defragmentierung. In der Regel benutze ich Öl- und Acrylfarben auf Leinwand / Keilrahmen oder AluDibond.

5. Wie arbeiten Sie und wenden sich Ihrem Thema zu?
Sehr oft mache ich mir Notizen oder Skizzen, sammle Informationen und Fotos. Daraus entwickle ich dann die Motive zum Thema.

6. Was sind Ihre Lieblingskunstwerke, Künstler (s)?
Die Vorliebe für Künstler und Kunstwerke hat sich mit der eigenen Kunst und der eigenen Entwicklung verändert. Wie ich es schon sagte, früher waren es die Realisten und Naturalisten, die mich fasziniert haben. In der DDR waren es Bernhard Heisig und Arno Rink, die mich beeinflusst haben. Heute sind es Künstler wie Franz Ackermann, Christine Streuli oder Norbert Bisky, deren Bildsprache mich emotional berührt. Lieblingskunstwerke von mir sind zum Beispiel “Zeit der Haie” von Bernhard Heisig oder “Im Blau” von Wassily Kandinsky.

7. Was sind die besten Antworten, die du zu deiner Arbeit gehabt hast?
Es wurde im Laufe der Jahre einiges zu meinen Arbeiten gesagt. Ich freue mich, wenn sie andere Menschen berühren und anregen.

8. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Ich hatte immer den unbedingten Drang, mich mit Pinsel und Farbe auszudrücken. Mit sich selbst im Gespräch zu sein, den Prozess des Werdens zu erleben und den kleinen Moment der Stille nach Fertigstellung – das mag ich immer wieder.

9. Welche Ratschläge würdest du anderen Künstlern geben?
Der Kunst Raum und Weite geben – und Ratschläge vermeiden.

10. Wo sehen Sie sich in 5-10 Jahren?
Ich sehe mich weiter auf dem Weg der Kunst.

Charles W. Andrews, Editor
The Garden Gallery
Arts Illustrated, LLC
10 N. Hanover Street
Carlisle PA 17013-3013
717-249-1721
www.artsillustrated.com

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