Oleksandr Balbychev
Dnipro, Ukraine
Ungefähr eine Woche bevor Russland mit der Ukraine in den Krieg zog, verließen meine Familie und ich unsere Heimatstadt Dnipro und zogen an einen sichereren Ort. Ich habe auch mein Atelier und meine gesamte Kunst in die Stadt Lemberg verlegt, die nahe der Grenze zu Polen liegt. Am 24. Februar bin ich mit Hunderttausenden anderen Menschen aus den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten nach Lemberg gezogen.
Der erste Kriegsmonat war hart. Ich habe nie daran gedacht, Kunst zu machen. Außerdem gab es so viele andere Dinge, über die man sich Sorgen machen musste. Aber dann entschied ich mich, weiter Kunst zu machen.
Viele Flüchtlinge und Vertriebene aus anderen Teilen der Ukraine leben in Lemberg, was es schwierig macht, ein Atelier zum Arbeiten zu finden. Also muss ich in meinem Zimmer arbeiten. Und ich denke, ich habe Glück, weil meine Familie und ich in Sicherheit sind und weil ich einen Job habe. Viele Menschen in der Ukraine haben alles verloren.
Ich kann nicht mehr die gleiche Art von Kunst machen wie vor dem Krieg. Ich dachte viel darüber nach, wie ich meine neuen Gefühle beschreiben sollte. Es gibt so viele grausame Bilder von Kriegsverbrechen des russischen Militärs. Was kann eine kreative Person hinzufügen?
Ich entschied mich dafür, an religiösen Themen zu arbeiten, die den schrecklichen Dingen, die Menschen seit Tausenden von Jahren erlebt haben, Bedeutung gaben. Derzeit arbeite ich an „Das Martyrium des Heiligen Sebastian“.
Ich verkaufe meine Kunst auf Seiten wie Artmajeur und in meinen sozialen Netzwerken. Der Kunstmarkt in der Ukraine ist zusammengebrochen, daher besteht die einzige Möglichkeit für Künstler, im Geschäft zu bleiben, darin, ihre Werke im Ausland zu verkaufen. Menschen auf der ganzen Welt leisten Großartiges, indem sie versuchen, ukrainischen Künstlern zu helfen.
Einem ukrainischen Künstler zu helfen bedeutet, einem Menschen in Not zu helfen und dem ganzen Land zu helfen, gegen das reine Böse zu kämpfen, das heute keinen Platz mehr auf der Welt hat. Vielen Dank, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben haben, Ihnen meine Arbeit zu zeigen.
Ungefähr eine Woche bevor Russland mit der Ukraine in den Krieg zog, verließen meine Familie und ich unsere Heimatstadt Dnipro und zogen an einen sichereren Ort. Ich habe auch mein Atelier und meine gesamte Kunst in die Stadt Lemberg verlegt, die nahe der Grenze zu Polen liegt. Am 24. Februar bin ich mit Hunderttausenden anderen Menschen aus den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten nach Lemberg gezogen.
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Samuel Charmetant
