Wahre Geschichten – sunday – Schach und Farbtopf (2023) Digital Arts by Golly Hertlein

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Ein Topf voll reinstem ionischen Gelb wurde einst versehentlich oder mit voller Absicht (wer weiß, wer schwarz?) über einem Schachspiel entleert. Der Vorgang färbte nicht nur die symmetrisch aufgebauten Bauern, Springer, Läufer, Damen, Türme und sogar die Könige mit der festlich strahlenden Farbe ein, sondern auch das Brett. Es versteht sich von selbst,[...]
Ein Topf voll reinstem ionischen Gelb wurde einst versehentlich oder mit voller Absicht (wer weiß, wer schwarz?) über einem Schachspiel entleert. Der Vorgang färbte nicht nur die symmetrisch aufgebauten Bauern, Springer, Läufer, Damen, Türme und sogar die Könige mit der festlich strahlenden Farbe ein, sondern auch das Brett. Es versteht sich von selbst, dass die göttlichen oder teuflischen Spieler sich die Finger nicht revalzigarettengelb schmutzig machen wollten und sowohl dem Brett als auch den Figuren kampflos das Feld überließen. Unvermittelt herrschte komplette Orientierungslosigkeit unter den geblendeten Mannschaften. Besonders die bekanntermaßen recht bewegungsfreudigen Damen, die bislang naturgemäß das Gehopse der Springer verachtet hatten, sprangen nun verbotenerweise selbst umher wie verrückt gewordene Rössel, schlugen wild um sich und veranstalteten ein regelwidriges Gemetzel. Das ehemals perfekt unterteilte Schlachtfeld drohte zu einer nassgelb glänzenden kahlen Ebene zu werden. Allerdings taten sich sechzehn tapfere Bauern zusammen und probten den Aufstand, besetzten Türme, trieben Pferde zusammen, fesselten Läufer und hetzten die beiden Damen aufeinander, die gelbes Gift und gelbe Galle spuckten in einem Maße, wie man es in zumindest in einem mit begrenzt transponierbaren Möglichkeiten (gemäß Olivier Messiaen: 6. Modus) gehandicapten Schachspiel noch nicht erlebt hatte.
Am schlimmsten jedoch waren die Könige dran. Die Schafköpfe wussten plötzlich nicht mehr, ob sie Schach- oder Kartenkönige sind und schlichen asthmatisch und blind – oder besser: verblendet – umher mit der Frage: „Bin ich’s: der Eichel oder der Schellen, der Herz oder der Grün?“ Letzteres (grün) waren sie sich ja sowieso noch nie gewesen – bringen Sie einmal zwei Könige zusammen: Oh je! Und statt ihren Mitfiguren strategische Bewegungsbefehle zu geben wie “Bauer d2 nach d4“, „Läufer c1 nach f4, oder „Turm h8 nach e8“ sagten sie „Die Ass läuft!“ und „Von wegen: Gestochen mit dem Biber!“, ohne zu bemerken, dass auf einer quadratischen Schachbrettfläche einfach keine Schafkopfrunde möglich ist.
Das mittlerweile getrocknete eingefärbte Brett nebst Figuren landete auf einer viel beachteten privaten Kunstausstellung im Stadtteil Gelbingen (Schwäbisch Hall, etwa zwei km nördlich der Kunsthalle Würth).
Schon bei der Vernissage lobhudelten alle lokalen Kritiker in den höchsten Tönen:
„Die Farbe ist ebenso königlich wie die Idee eines reinfarbigen Schachspiels!“
„Zur Dialektik von Idee und Umsetzung im Sinne der Frankfurter Schule könnte kaum ein Beispiel besser passen als dieses: Intellekt und Sinnlichkeit reichen einander die imaginären Hände.“
„Hier erfährt man einen eindringlichen Appell an den Frieden – festliche Versöhnung zweier Erzfeinde!“
„Freiheit (keine Unterteilung des Bretts), Gleichheit (alle Figuren sind gelb), Brüderlichkeit (sechzehn einige Bauern)!“
Etc. p. p. Na ja ... Jedenfalls erstarrten alle vor Ehrfurcht – und war das denn ein Wunder?

Illustration zu sieben Kurzgeschichten und der zugehörigen CD "Wahre Geschichten" – erhältlich in der Kneipenbühne.
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Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Musikgeschichte, Philosophie, Soziologie und Politologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zog ich aufs Land, um dort als freischaffender Schriftsteller,[...]

Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Musikgeschichte, Philosophie, Soziologie und Politologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zog ich aufs Land, um dort als freischaffender Schriftsteller, Komponist, Musiker, Maler und Veranstalter (Betreiber der Kneipenbühne "O'wei" Oberweiling) zu wirken. Im alten Schulhaus, aus dem ich im Lauf der Jahre zusammen mit meiner Frau ein Gesamtkunstwerk geschaffen habe, befindet sich eine Dauerausstellung mit meinen Bildern. Nahezu an jedem Wochenende werden der Öffentlichkeit Konzerte geboten und somit dem Publikum meine Arbeit nahegebracht.

An der Malerei haben mich stets surrealistische Elemente interessiert, da sie auf vorzügliche Weise die Phantasie des Betrachters anregen können. Neuerdings bediene ich mich gerne einer künstlichen Intelligenz, deren visuelle Vorschläge ich mir zu Nutzen mache, um sie in meinem Sinne umzusetzen, zu bearbeiten, zu ästhetisieren.

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