Die Arbeiten von Carsten Hardt lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:
> Gegenstandslose Arbeiten, die durch die Konkrete Kunst inspiriert sind und bei der Form und Materialität im Vordergrund stehen; hier arbeitet Hardt mit Tapes und Folien auf transparentem Plattenmaterial oder schwerem Transparentpapier.
> Motivzeichnungen, die mit Hilfe einer sehr aufwändigen Schraffurtechnik entstehen; Acrylfarben auf Transparentpapier, teilweise als Doppel-Layer; es sind meist technische und automobile Motive, Motive aus dem Industriedesign des 20. Jahrhunderts.
Für beide Werkgruppen dient die gerade Linie als grundlegende Form, ob ultrafein aus dem Fine-Liner oder balkenartig als geklebtes Tape.
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Carsten Hardt wurde 1974 im Vogelsberg, westlich von Fulda, geboren. Dort verlebte er seine Kindheit und Jugend. Als elftes Kind einer Schneiderin und eines Landwirtes wuchs er auf einem großen Bauernhof mitten in Hessen auf. An Kunst war noch nicht zu denken.
Ein prägender Punkt, der Hardt dazu brachte, sich in Hamburg einen Werkraum einzurichten und mit dem künstlerischen Schaffen zu beginnen, war im Jahr 2008. Da kam es in Fulda zu einer Begegnung mit dem Künstler Hans-Herbert Hartwieg, wodurch sich für Hardt der Zugang zur Konkreten Kunst sowie zum Konstruktivismus eröffnete.
Aktuell arbeitet Hardt an einer Serie, welche ausgewählte Beispiele des Industriedesigns des 20. Jahrhunderts in der Mikronäherung reflektiert, sowie an seriellen Diffusionen und korrespondierenden Formationen aus transparenten und kolorierten Folien in der 50mm-Industrie-Standard-Tape-Breite.
Die Gerade ist wichtige formale Grundlage seines Schaffens. In einer weiteren Serie, in der er sich der Parallelschraffur bedient, entstehen außergewöhnliche Zeichnungen, die ebenfalls technische Motive aus dem 20. Jahrhundert aufgreifen.
Er lebt und arbeitet in Hamburg und in der Nähe von Fulda.
(Text: M. Stobbe)