Vandalismus im berühmten Vasari-Korridor in Florenz

Vandalismus im berühmten Vasari-Korridor in Florenz

Selena Mattei | 25.08.2023 2 Minuten Lesezeit 0 Kommentare
 

Der Vasari-Korridor, ein historisches italienisches Kleinod, ist Opfer von Graffiti-Vandalismus geworden, was den Direktor der Uffizien-Galerie dazu veranlasst, strenge rechtliche Konsequenzen zu fordern. Dringender Aufruf unterstreicht die Notwendigkeit, das kulturelle Erbe angesichts zunehmender Verunstaltungen in ganz Italien zu bewahren.

Vasaris ziegelgedeckter Corridoio auf dem Weg von den Uffizien, Quelle: I, Sailko über Wikipedia

Der berühmte Vasari-Korridor, ein ikonisches Stück italienisches Erbe, wurde Opfer eines unglücklichen Aktes von Vandalismus, was den Direktor der Uffizien-Galerie in Florenz, Eike Schmidt, zu einem leidenschaftlichen Ruf nach strengen rechtlichen Maßnahmen veranlasste. Der Vorfall, der durch Graffiti mit Assoziationen zu einem Münchner Fußballverein gekennzeichnet war, hat Bedenken hinsichtlich der Erhaltung von Kulturdenkmälern und der Notwendigkeit geweckt, ihren Schutz durch eine konsequente Durchsetzung des Gesetzes sicherzustellen.

Der am malerischen Ufer des Arno gelegene Vasari-Korridor ist eine greifbare Verbindung zur reichen Geschichte Italiens und verkörpert den kreativen Geist der italienischen Renaissance. Der 1565 von Giorgio Vasari, einem angesehenen Maler und Architekten seiner Zeit, erbaute Korridor erstreckt sich über fast einen Kilometer und diente als verborgener Durchgang zwischen dem Palazzo Vecchio und dem Palazzo Pitti. Dieses architektonische Meisterwerk wurde als verdeckter Weg konzipiert, der die Privatwohnung der Medici-Familie in den Boboli-Gärten mit den Verwaltungsräumen von Cosimo I. de'Medici, dem damaligen Oberhaupt des Haushalts, verbinden sollte.

Der jüngste Vorfall von Vandalismus ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 23. August, als die Außensäulen des Vasari-Korridors durch Graffiti beschädigt wurden, was die historische Bedeutung und ästhetische Schönheit des Bauwerks erheblich beeinträchtigte. Zwei der Verdächtigen aus einer Gruppe von elf deutschen Touristen wurden von der italienischen Militärpolizei Carabinieri nach einer gründlichen Durchsuchung ihrer Airbnb-Unterkünfte festgenommen. Bei der Durchsuchung wurden belastende Beweise gefunden, darunter Dosen mit schwarzer Sprühfarbe und mit Farbe befleckte Kleidung.


Als Reaktion auf dieses entmutigende Ereignis plädierte Eike Schmidt, der Direktor der Uffizien, leidenschaftlich für strenge Strafmaßnahmen gegen die Täter. Er betonte, dass es sich bei solchen Vandalismushandlungen nicht um impulsive Handlungen, sondern um vorsätzliche Bemühungen handele, die schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen würden. Schmidt zog eine Parallele zu den Rechtsfolgen in den USA und betonte, dass vergleichbare Straftaten zu Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren führen könnten. Er brachte seine Enttäuschung über symbolische Strafen und Nachsicht zum Ausdruck und forderte die Anwendung der vollen Kraft des Gesetzes, um künftige Handlungen dieser Art abzuschrecken.

Der finanzielle Schaden des Vandalismus ist nicht zu unterschätzen, Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf etwa 10.800 US-Dollar. Das italienische Kulturministerium hat sich zur Restaurierung des Vasari-Korridors verpflichtet und hat während des Restaurierungsprozesses den Schutz bewaffneter Wachen in Anspruch genommen, um weiteren Schaden zu verhindern.

Dieser Vorfall ist eine ergreifende Erinnerung an den wachsenden Trend des Vandalismus, der sich gegen kulturelle und historische Stätten in Italien richtet. Anfang des Sommers wurde das Kolosseum in Rom Zeuge, wie ein Tourist Namen in die Wände eingravierte, während die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand ebenfalls mit Graffiti-Verunstaltungen konfrontiert wurde.

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