Ghost #43 (2023) Fotografie von Pierre Duquoc

Für einen Fotografen ist es oft paradox, die Unschärfe seiner Fotos hinzunehmen und noch mehr zu akzeptieren.

In der Serie „Ghosts“ habe ich mich für das Thema „Verschwindenlassen“ entschieden.
Nicht die schmerzhaftesten, wie etwa der Verlust eines geliebten Menschen, sondern eher die, die ich das kleine Verschwinden des Alltags nennen würde.

Die Momente, die unser Gehirn einfängt, speichert es in unserem Gedächtnis, um sie dann nach Belieben in das umwandeln zu können, was wir unsere Erinnerungen nennen.

Ich hatte das Gefühl, dass die Bewegungen von Künstlern, Musikern, Tänzern, Sängern, Zirkusartisten und anderen diesem kleinen Spiel besonders förderlich sind.
Sie verschwinden allmählich hinter ihren Instrumenten, ihren Darbietungen, zugunsten der Spuren, die sie in unserem Gedächtnis hinterlassen werden, und der Erinnerungen, die unser Unterbewusstsein hervorrufen wird.
Am Ende der Show trägt ihr kleines Verschwinden dazu bei, uns zu bevölkern und unsere Gedanken zu verfolgen.

Das Spiel hört nicht bei der Aufführungsphase auf, sondern findet manchmal auch in anderen flüchtigen Momenten des Alltags statt.

Ich habe das Paradoxon noch weiter vorangetrieben, indem ich nicht von Anfang an verschwommene Aufnahmen machte, sondern, wie es unser Unterbewusstsein getan hätte, die Unschärfe aus klaren Aufnahmen nachbildete.

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