Jessica Capra, Der Künstler und die Anderen
Jessica Capra ist Kuratorin, Kunsthistorikerin und Kulturexpertin und lebt in München. Mit zehn Jahren Erfahrung in den Niederlanden, Belgien und Deutschland entwirft und entwickelt sie Kulturprojekte als Reaktion auf konkrete Bedürfnisse mit der Ambition, bedeutende Veränderungen herbeizuführen. Seine Arbeit basiert auf grundlegenden Säulen: der Verbreitung von Wissen, der Schaffung von Verbindungen zwischen Einzelpersonen, der Entwicklung von Fähigkeiten und der Förderung neuer Kooperationen, die die bestehende Kulturszene bereichern.
Ihre Leidenschaft, junge Kulturschaffende und Künstler zu unterstützen, zu coachen und zu beraten, führte sie dazu, sich The Artist and The Others anzuschließen. In jüngster Zeit konzentrierte sich ihr kuratorischer Ansatz auf Überlegungen zur Burnout-Gesellschaft und Pflege , während sie gleichzeitig Forschungen zum Thema Mutterschaft in der Kunst betrieb.
Verantwortungsvolle und kohärente Kuration
Vor diesem Hintergrund arbeitete sie mit ArtMajeur By Your Art für eine Kuration zusammen, die C -are als wesentlichen künstlerischen und sozialen Akt hervorhebt. Über diese Plattform hat sie Künstler ausgewählt und hervorgehoben, deren Arbeit die vielen Dimensionen der Fürsorge veranschaulicht: die Fürsorge für sich selbst, die Fürsorge für andere, die Fürsorge für die Umwelt und die Fürsorge für gemeinsame Geschichten.
Dieser kuratorische Ansatz zielt darauf ab, einen Raum für Dialog und Reflexion zu schaffen, in dem Kunst zu einem Vektor für persönliche und kollektive Transformation wird. Indem diesen Künstlern eine größere Sichtbarkeit verliehen wird, wird das öffentliche Bewusstsein für den Begriff der Fürsorge geschärft und zugleich werden künstlerische Praktiken gefördert, bei denen Zuhören, Freundlichkeit und Weitergabe im Vordergrund stehen.
Okomi (2024), Sanya Gbemileke, Acryl auf Leinwand, 76,2x91,4 cm
In Sanya Gbemilekes „Okomi“ (2024) steht die Mutterliebe im Mittelpunkt der Geschichte. Das Gemälde fängt auf sanfte und gefühlvolle Weise die unzerbrechliche Bindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind ein und betont die Stärke der familiären Fürsorge und die Erinnerungen, die dadurch entstehen. Diese Idee von Erinnerung und Affektivität wird in „ As flores que plantei I“ (2024) von Ritchie Oliveira fortgesetzt, wo die Verschmelzung von Kohle und Öl die Zerbrechlichkeit und Belastbarkeit menschlicher Beziehungen zum Ausdruck bringt. Der Künstler ruft durch ätherische Figuren und allegorische Elemente emotionales Wachstum hervor und verdeutlicht so die Bedeutung der Fürsorge sowohl im Intimen als auch im Universellen.
Unser Erbe (2023), Paolo Chiuchiolo, Digital Arts
Fürsorge beschränkt sich nicht auf menschliche Beziehungen; Es umfasst auch unsere Beziehung zur Natur und das Erbe, das wir weitergeben. Paolo Chiuchiolos „Our Heritage“ (2023) verkörpert diese ökologische Verantwortung durch ein starkes Bild: ein Kind, das eine Miniaturerde in seinen Händen hält. Diese symbolische Geste stellt die Notwendigkeit des Schutzes unseres Planeten in Frage und stellt eine wesentliche Botschaft im Rahmen einer Reflexion zur kollektiven und generationsübergreifenden Fürsorge dar.
Harmony in Flux#2(Große Ausgabe) (2022), Daniel Kei Wo, Skulptur - Edelstahl, 210x155 cm
In einem abstrakteren, aber ebenso bedeutungsvollen Ansatz untersucht Daniel Kei Wos „Harmony in Flux #2“ (2022) das Gleichgewicht und die Verbindung zwischen Individuen. Seine von natürlichen Bewegungen inspirierte Skulptur aus poliertem Stahl bringt die Flüchtigkeit und Komplexität menschlicher Beziehungen zum Ausdruck. Sie erinnert uns daran, dass Pflege ein sich ständig weiterentwickelnder Prozess ist, der Aufmerksamkeit und Anpassung erfordert.
Farbstudie 53 (2023), Paul Gravett, Fotografie
Schließlich bietet Paul Gravetts „Colour Study 53“ (2023) ein sinnliches Erlebnis, das zur Kontemplation einlädt. Durch sein subtiles Spiel mit Texturen und Nuancen ermutigt uns das Werk, langsamer zu werden, zu beobachten und auf unsere eigene Wahrnehmung der Welt zu achten.
Ein fortlaufender künstlerischer Dialog
Jede in diesem Rahmen getroffene Auswahl regt zum Eintauchen in Werke an, die unsere Beziehung zur Welt und zu anderen hinterfragen und Gesten und Initiativen hervorheben, die einen besseren sozialen Zusammenhalt fördern. Durch die Zusammenarbeit mit engagierten Künstlern fördert Jessica Capra eine Wiederaneignung von Fürsorge durch vielfältige künstlerische Ausdrucksformen: interaktive Installationen, Performances, Gemälde und digitale Werke, alles Praktiken, die das Bedürfnis nach Verbindung und Solidarität widerspiegeln.
Das Ziel besteht darin, Kunst zu einem Hebel für Handeln und Bewusstsein zu machen, indem Erfahrungen geboten werden, die beim Zuschauer Anklang finden und ihn ermutigen, Care in seinen Alltag zu integrieren. Durch diese Kuratierung bekräftigt sie, dass Kunst nicht nur eine Darstellung der Welt ist, sondern auch ein wirksames Mittel, diese zu verändern, indem sie neue Werte vermittelt, die auf Respekt, Teilen und kollektiver Verantwortung basieren.