Chrys Zumstein
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Kürzlich sass ich in einer verrauchten Ecke und stellte mir die Frage: Ist es überhaupt möglich, ein Leben ohne Widersprüche zu führen? Ein Leben, das so glatt und perfekt ist wie ein frisch polierter Tisch? Das klingt fast absurd, wie ein Traum, der sich in Luft auflöst, bevor du ihn richtig begreifen kannst. Ein Leben ohne innere Konflikte? Das hört sich fast an, wie ein Witz, den uns das Leben spielt. Wir müssen akzeptieren, dass das menschliche Dasein manchmal einfach absurd ist – wie ein Zirkus voller Clowns, die sich selbst nicht ernst nehmen. Widersprüche sind überall um uns herum, tief verwurzelt wie die Wurzeln eines alten Baumes, die alles durchdringen. Man findet sie in unseren Worten, Gedanken und Handlungen. Zum Beispiel sind wir oft im Beruf eine Person, die Verantwortung übernimmt, während wir zu Hause eine ganz andere Rolle als entspannte Mutter, Vater oder Freund spielen. Diese verschiedenen Rollen können in Konflikt stehen – der Druck, bei der Arbeit erfolgreich zu sein, steht manchmal im Widerspruch zu dem Bedürfnis, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Oft denke ich an Philosophen wie Hegel und Marx, die Widersprüche als Teil unserer Realität sehen. Materielle und ideelle Dinge tanzen hier in einem chaotischen Spiel – Ideen, die sich ineinander verwickeln. Es ist faszinierend, wie alles miteinander verbunden ist, wie ein Netz aus Gedanken und Emotionen, das uns alle umgibt. In meiner Kunst versuche ich, diese tiefen Widersprüche visuell darzustellen. Mit meiner Kamera erzähle ich Geschichten und enthülle das Unsichtbare im Sichtbaren. Jedes Bild, das ich mache, spielt mit Licht und Schatten, es ist ein Duell zwischen dem Offensichtlichen und dem Verborgenen. Denk an das Bild eines Sonnenuntergangs – es ist wunderschön, aber gleichzeitig symbolisiert es das Ende eines Tages, den Abschied vom Licht. Solche Bilder erinnern uns daran, dass Schönheit und Traurigkeit oft Hand in Hand gehen.