KI lässt Dalís Stimme im Dalí-Museum in Florida wieder aufleben

KI lässt Dalís Stimme im Dalí-Museum in Florida wieder aufleben

Jean Dubreil | 17.04.2024 2 Minuten Lesezeit 1 Kommentar
 

Das Salvador Dalí Museum in St. Petersburg, Florida, hat eine KI-gestützte Kampagne gestartet, die die Stimme von Salvador Dalí nachahmt und es Besuchern ermöglicht, mit einer virtuellen Version des Künstlers zu interagieren. Dieses innovative Projekt verwendet Modelle des maschinellen Lernens, um Archivmaterial zu animieren und ein Gesprächserlebnis mit Dalís digitaler Persönlichkeit zu bieten.


Da im Mai der 120. Geburtstag von Salvador Dalí bevorsteht, hat das Salvador Dalí Museum in St. Petersburg, Florida, eine innovative Werbekampagne mit einer KI-generierten Version der Stimme des berühmten spanischen Surrealisten vorgestellt. Diese technologische Initiative ermöglicht es Besuchern, mit einer digitalen Version von Dalí selbst ins Gespräch zu kommen.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der in San Francisco ansässigen Werbeagentur Goodby Silverstein & Partners (GS&P) entwickelt. Es nutzt ein umfangreiches Archiv von Dalís Schriften und Audioaufnahmen aus dem Museum, die durch zwei fortschrittliche Modelle des maschinellen Lernens zum Leben erweckt werden: GPT-4 von OpenAI und Eleven V2 von ElevenLabs. Diese KI-Anwendung ist in einer Installation untergebracht, die Besucher einlädt, mit einer Nachbildung von Dalís berühmter Skulptur aus dem Jahr 1938, dem Hummertelefon, zu interagieren. Indem sie Fragen stellen, lösen die Teilnehmer eine Reaktion der KI aus, die Dalís digital nachgeahmte Stimme verwendet, um Antworten zu liefern, die seine einzigartigen Sprachmuster und Töne nachahmen.


Dieses interaktive Erlebnis ist das jüngste in einer Reihe von Kooperationen zwischen dem Museum und GS&P. Zu den vorherigen Projekten gehören „Dalí Lives“ im Jahr 2019 und „Dream Tapestry“ im Jahr 2023. Bei letzterem konnten Besucher Traumgeschichten beisteuern, die in digitale Kunstwerke umgewandelt wurden. Hank Hine, der Direktor des Museums, betrachtet diese Kampagne als eine passende Hommage an Dalí, der 1989 starb und dafür bekannt war, dass er seinen Werken einen Sinn für das Unheimliche einhauchte.

Während andere Museen das Potenzial der KI ausloten, um das Publikum mit historischen Persönlichkeiten in Kontakt zu bringen, wie etwa das Projekt „Bonjour Vincent“ des Musée d'Orsay mit einem virtuellen Vincent Van Gogh, gibt es Bedenken hinsichtlich der Kommerzialisierung digitaler Tools in Kultureinrichtungen. Martin Pagh Ludvigsen, Creative Technology Director bei GS&P, verteidigte das Projekt jedoch in einem Interview mit dem Inc.-Magazin und behauptete, dass die Technologie eher eine wertvolle Bildungsressource sei und keine Bedrohung für die Integrität des Museums darstelle.

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